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Artikel Tagged ‘Golden Globe’

“The Duke of Devonshire must be the only man in England not in love with his wife” – Die Herzogin (2008)

Keira Knightley scheint eine ausgesprochene Vorliebe für historische Kostümfilme zu haben. Nach Pride&Prejudice ist Knightley nun in Perücke und Puder zu sehen und zwar ausgerechnet als Prinzessin Dianas berühmte Vorfahrin Georgiana Spencer, der Herzogin von Devonshire. Diana und Georgiana haben dermaßen viele Gemeinsamkeit, dass man an einen zyklischen Verlauf der Geschichte glauben möchte: Den abweisenden Ehemann, der sich mehr für Hunde und Kurtisanen interessiert, als für seine Gattin – während der Rest der Briten geradezu bezaubert von der jungen Frau ist. Oder die modischen Trends, die die Dame setzt. Dementsprechend wird “Die Herzogin” in Großbritannien mit Hinweis auf Lady Di vermarktet  (siehe Trailer unten), während hierzulande wohl den wenigsten beim Namen Spencer direkt Möchtegern-König Charles ungeliebte Ehefrau in den Sinn kommt.

Keira Knightley liefert als Herzogin eine gute Vorstellung ab, wird jedoch in den meisten gemeinsamen Szenen von Ralph Fiennes (Der Vorleser) als finsterem Herzog an die Wand gespielt. Fiennes wurde für die Darstellung des Duke of Devonshire, zu seiner Zeit der zweitmächtigste Mann Englands nach dem König, zu Recht für einen Golden Globe nominiert. Abgesehen von schauspielerischen Höchstleistungen glänzt “Die Herzogin” mit fabelhaften Kostümen, die mit einem Oscar prämiert wurden. Die Herzschmerz-Handlung ist jedoch eher dröge, wenn auch nah an den historischen Ereignissen. Im Vergleich zur schwungvollen Inszenierung von Sofia Coppolas “Marie Antionette” sieht Saul Dibbs Historiendrama leider ziemlich bieder aus. “Die Herzogin” kommt am 26. März 2009 in die Kinos.

6 von 10

Trailer, mit Diana-Vermarktung:

“Die Toten sind noch immer tot” – Der Vorleser (2009)

16. Februar 2009 Keine Kommentare

Der Berlinale ist vorbei und viele der gezeigten Filme kommen bald ins Kino. Zeit, mal eine ausführlichere Bestandsaufnahme der Filme zu machen, die ich auf der 59. Berlinale gesehen habe:

Teil zwei: Der Vorleser

Stephen Daldrys (“The Hours”, “Billy Elliot”) Drama “Der Vorleser”, nach dem Bestseller von Bernhard Schlink, ist kein schlechter Film. Kate Winslets (“Vergiss mein nicht”) Verkörperung der Hanna Schmitz fesselt von Minute eins bis 123. Die 33-Jährige ist völlig zu recht für ihre Hauptrolle in “Der Vorleser” für den Oscar (Verleihung: Nacht vom Sonntag, 22.2.09, auf Montag, deutscher Zeit) als beste Hauptdarstellerin nominiert und durfte bereits den britischen Filmpreis BAFTA, den Golden Globe und einige weitere Auszeichnungen für ihre herrausragende Performance mit nach Hause nehmen. Das restliche Ensemble kann jedoch niemals wirklich begeistern. Ralph Fiennes wirkt als Michael Berg oft abwesend, David Kross als junger Michael versprüht den Charme eines Hundewelpen. Wer “Der Vorleser” in der Schule (noch?) nicht gelesen hat, kann der Verfilmung wenigstens praktische Aspekte abgewinnen und sich die Lektüre sparen. Für Kenner der Buchvorlage ist “Der Vorleser” nur zu empfehlen, wenn sie das Buch geliebt und genossen haben.

Wertung:
5 von 10

Der Trailer:

Und ein Bericht über Winslet bei der Berlinale: