Im Folgenden findet ihr meine Raveline-Filmkritik zu “The Kids are Allright” aus der November-Ausgabe. Schon auf der Berlinale gehörte dieser Film zu meinen absoluten Favoriten.

Die filmischen Pfade der Familienkomödie sind dermaßen ausgelatscht, dass es eine Leistung ist, einen halbwegs frischen Themendreh zu finden, wie in „The Kids Are All Right“. Die Geschichte des lesbischen Ehepaares Nic (Bening) und Jules (Moore), dessen zwei Kinder (Hutcherson, Wasikowska) ihren biologischen Vater Paul (Ruffalo) – beziehungsweise Samenspender – ausfindig machen und damit die Familienstruktur mächtig ins Wanken bringen, wurde so noch nie erzählt. Bening und Moore sind überzeugend als Paar und selbst die Sexszene mit ratterndem Vibrator, der jedoch züchtig unter der Decke verborgen bleibt, wirkt überraschend unverkrampft. Sobald der zunächst als Sperminator verspottete Paul Landschaftsgärtnerin Jules anbietet, den Garten seines Restaurants neu zu gestalten, werden kleine Eheprobleme zu großen Streitpunkten. Nic ist nicht nur eifersüchtig auf die Zeit, die der 15-jährige Laser und seine bald gen College entschwindende Schwester Joni mit Paul verbringen, sondern auch auf die verdächtige Nähe zwischen Paul und Jules. Und dass Paul unerhörter Weise ein Motorrad fährt, bringt die konservative Nic, die um das Leben ihrer Tochter auf dem Sozius fürchtet, dann gänzlich zum Ausrasten…

Regisseurin Cholodenko schafft, was oft von Popstars verlangt wird: Dass leicht und locker wirkt, was mit viel Arbeit verbunden ist. Intelligent-witzige Dialoge unterhalten auf hohem Niveau, während WEITERLESEN.

7 von 10

Info:

Regie: Lisa Cholodenko – Min.: 104 – Genre: Tragikomödie – Hauptdarsteller:
Annette Bening, Julianne Moore, Mark Ruffalo, Josh Hutcherson, Mia Wasikowska

Kinostart: 18.11.2010
Wertung: 5/6