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You can get me a greencard? – Crossing Over (2009)

„Unser Land hatte immer den Ruf, dass es Einwanderer willkommen heißt, und es ist traurig, dass sich inzwischen mehr und mehr eine einwandererfeindliche Haltung durchsetzt“, empört sich Wayne Kramer, Regisseur und Drehbuchautor des Immigrations-Drama „Crossing Over“, über die Einwanderungspolitik der USA seit 9/11. Obwohl Kramer im Jahr 2000 selbst den schwierigen Prozess, die amerikanische Staatsbürgerschaft zu erlangen, erfolgreiche beendete, wirken Story und Charaktere von „Crossing Over“ seltsam gekünstelt.

Wo „L.A. Crash“ und „Babel“ durch Spitzen-Optik und komplexe verwobene Schicksalen mitreißen konnten, verbinden in „Crossing Over“ lediglich die Bildern des Highway von L.A. als eine Art Sinnbild für den Schmelztiegel USA die einzelnen Erzählstränge. Harrison Ford überzeugt im Großen und Ganzen als Spezialagent der Einwanderungsbehörde, aber das ziellose Schwanken seiner Figur zwischen Mitleid mit den illegalen Einwanderern und gewalttätigen Razzien wirkt ziemlich scheinheilig. Ray Liotta als schmieriger Bürokrat, der die australische Schauspielerin Claire (Alice Eve) mit Greencard-Versprechungen zu einer persönlichen Sex-Sklavin degradiert, ist ebenso eindimensional wie Naivling Gavin (Jim Sturgess), der seine jüdische Herkunft als Ass im Ärmel bei der Einwanderung nutzt. Ein Ehrenmord, das vom FBI falsch verstandene Referat einer jungen Muslimin und der Kampf einer Anwältin um ein afrikanisches Kind komplettieren den fragmentierten Plot.

Das Entäuschendste an „Crossing over“ ist, dass Kramer die Rechtschaffenheit seines Films durch Schiessereien und Nackt-Szenen verwässert, die keinen Zweck innerhalb der Geschichte erfüllen. Trotz guter Schauspieler und provokantem Thema wirkt „Crossing Over“ aber zu konstruiert, um in die emotionalen Tiefen vorzustoßen, die dieses Drama zu einem Must-See gemacht hätten. ”Crossing Over” kommt am 25.06.2009 in die Kinos.

4 von 10

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